"Nicht erst seit Paul Formans gescheitertem Versuch, die Ausprägung der philosophischen Interpretation der Quantenmechanik durch einige deutsche Physiker Mitte der 1920er Jahre auf eine Anpassung an den angeblich obwaltenden Zeitgeist der Weimarer Republik zurückzuführen, haben Mentalitätsgeschichte u.a. Versuche einer individuenübergreifenden Erfassung kollektiver Schichten von Bewußtsein bzw. von Handlungen ganzer Gruppen einen schweren Stand in derWissenschafts- und Technikgeschichte. Als Korrektiv gegenüber einer noch immer vorherrschenden Tendenz zum individualbiographischen Ansatz erscheint es Prof. Hentschel jedoch unabdinglich, auch das Agieren bzw. die Denkstrukturen und Diskurse ganzer scientific communities in den Blick zu nehmen. Besonders aufschlußreich ist es dort, wo diese dezidiert als Gruppe auftreten, wie dies z.B. für die Physiker nach dem 2.Weltkrieg der Fall war, die entscheidende Bedeutung für die Wissenschaftspolitik der Nachkriegszeit erlangten."
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