Von
Privatdozent Dr. Dirk Lutz Krausse (Koordinator),
"Archäologisch hebt sich die frühkeltische Zivilisation des 6. und 5. Jahrhunderts v. Chr. einerseits durch die engen Kontakte zur mediterranen Welt, andererseits durch die Entstehung komplex strukturierter Siedlungszentren (sog. Fürstensitze) und exzeptionell luxuriös ausgestatteter Prunkgräber (sog. Fürstengräber) von den vorausgehenden und benachbarten prähistorischen Kulturen deutlich ab. Die Befunde deuten tiefgreifende soziale Veränderungen an: die Konzentration politischer Macht und ökonomischen Reichtums in den Händen einer privilegierten sozialen Gruppe sowie die damit einhergehende Integration lokaler oder kleinregionaler Gemeinschaften in überregionale Verbände. Die Frage, ob es sich dabei um die Entstehung aristokratischer Dynastien bzw. primärer Königtümer handelt, wird in der Forschung kontrovers diskutiert. Ein wesentlich vertieftes Verständnis dieser frühen, offensichtlich mit ersten Schritten einer Urbanisierung einhergehenden Zentralisierungsprozesse soll durch eine systematische, auf neue Quellen und Methoden gestützte Analyse der Siedlungsgefüge erreicht werden. Zentrales Anliegen des nun angelaufenen Schwerpunktprogramms (SPP) ist daher die diachrone, sozialhistorische Erforschung jener Prozesse, in deren Verlauf es zur Herausbildung der Fürstensitze kam."
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