Dr. Axel Doßmann

seit 2023 Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Neueste Geschichte/ Zeitgeschichte des Historischen Instituts der FSU Jena

Lehrstuhl für Neueste Geschichte/ Zeitgeschichte

Historisches Institut der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Fürstengraben 13

DE

07743 Jena

axel.dossmann@uni-jena.de

https://www.gw.uni-jena.de/7025/dr-axel-dossmann

015120127901

Forschung und Projekte

Derzeitige Position(en)

Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Institut der FSU Jena im Bereich Neuere und Neueste Geschichte/ Zeitgeschichte (Lehrvertretung für Frau apl. Prof. Dr. Annette Weinke)

Wissenschaftlicher Mitarbeiter im Lehrprojekt "Oral History lehren: Erinnerungserzählungen erfragen, zuhören, analysieren", gemeinsam mit Dr. Agnès Arp (Oral History-Forschungsstelle der Universität Erfurt), gefördert vom eTeach- Netzwerk Thüringen, am Jenaer Lehrstuhl für Neueste Geschichte/ Zeitgeschichte (Prof. Dr. Stefanie Middendorf)

Fachberater für ERASMUS-Programme am Historischen Institut der FSU Jena

Assoziierter Wissenschaftler am Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam (ZZF), DFG-Antrag in Vorbereitung

Publizist zur Geschichte des 20. Jh., bes. Nationalsozialismus und Sozialismus und deren Nachgeschichte, Visual History, Jüdische Geschichte, Biographieforschung Geschichte auditiver Überlieferungen

Aktuelle(s) Projekt(e)

„Oral History lehren: Erinnerungserzählungen erfragen, zuhören, analysieren“, gemeinsam mit Dr. Agnès Arp (Universität Erfurt), gefördert durch das eTeach-Netzwerk Thüringen

Vorbereitung eines DFG-Antrags zur Visual History: Fotografische Repräsentation von Arbeit in ostdeutschen Gesellschaften seit 1970, assoziiert mit dem Leibniz-Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Herausgabe des Tagungsbandes zur internationalen Konferenz „Fotografierter Sozialismus“, gemeinsam mit Prof. Dr. Jörg Ganzenmüller und der Stiftung Ettersberg
Tagungsbericht: https://www.hsozkult.de/conferencereport/id/fdkn-141878?title=fotografierter-sozialismus-zur-visuellen-aneignung-gesellschaftlicher-wirklichkeiten-in-der-ddr-und-im-oestlichen-europa&recno=1&language=de&q=&sort=&fq=&total=9914=&fq=&total=9914

Sekundäranalysen von Interviews und biographische Studien zur weltweit ersten Sammlung von Audio-Interviews mit Holocaust-Überlebenden, die der Psychologe David P. Boder im Sommer 1946 in Europa realisiert hat.
Boder-Blog „Fragen an Displaced Persons: 1946 und heute“:
www.dp-boder-1946.uni-jena.de
https://www.stiftung-gedenkstaetten.de/reflexionen/reflexionen-2022/am-empirischen-material-abarbeiten

Entwicklung und Beratung von Ausstellungs-, Webportal- und Radioprojekten zur Zeitgeschichte

Frühere Position(en)

1989-1995: Student der Geschichte und Kulturwissenschaften in Leipzig, Rotterdam und Jena
1992-2001: Mitbegründer und Redakteur von WerkstattGeschichte, seit 2001 Mitherausgeber

1995-1997: Praktikant und freier Mitarbeiter im Feuilleton der FAZ, beim Deutschlandfunk, MDR Kultur sowie bei TV- und Video-Produktionen
1997-1999: Wissenschaftlicher Mitarbeiter für eine Wanderausstellung der Gedenkstätte Buchenwald

1999-2001: Promotionsstipendiat bei der Studienstiftung des deutschen Volkes

2002-2008: Zeithistoriker und Publizist für ARD, ZDF und Dokumentarfilm sowie für Ausstellungen und Sachbücher
2003-2005: Stipendiat der Gerda-Henkel-Stiftung zur Erforschung der Geschichte der Transit-Überwachung
2005-2007: Freier Mitarbeiter für „Eustory“ und „Geschichtswerkstatt Europa“ der Körber-Stiftung, der Robert Bosch Stiftung und der Stiftung „Erinnerung, Verantwortung und Zukunft“

2007-2019: Wissenschaftlicher Mitarbeiter, von 2013 bis 2019 als Akademischer Rat auf Zeit, am Lehrstuhl für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit (Prof. Dr. Volkhard Knigge) des Historischen Instituts der Friedrich-Schiller-Universität Jena

2019-2021: Projektleiter für das fotohistorische Forschungs- und Ausstellungsprojekt „Sozialismus im Bild“
https://verbund-dut.de/teilprojekte/visuelle-aneignung/

2021-2022: Leiter der Bildungs-, Forschungs- und Gedenkstätte Villa ten Hompel in Münster

2022-2023: Gastprofessor am Forschungsverbund „Diktaturerfahrung und Transformation“ der Friedrich-Schiller-Universität Jena

Veröffentlichungen

Monographien (und Dissertation)

Fabrikation eines Verbrechers. Der Kriminalfall Bruno Lüdke als Mediengeschichte, (Spector Books) Leipzig 2018 (zusammen mit Susanne Regener);
erneut als Sonderausgabe in der „Schriftenreihe“ der Bundeszentrale für Politische Bildung, Bonn 2020.

Bildungs- und Quellenportal www.mit-stempel-und-unterschrift.de: Dokumente zur Zwangsarbeit im Nationalsozialismus. Ein Bildungsportal der Stiftung EVZ zur historischen Quellenkritik, 2011-2021; wird derzeit zum Relaunch Ende 2025 vorbereitet.

An der innerdeutschen Grenze: Die Saalebrücke auf der Autobahn München-Berlin, 1936-2006, hg. von der Thüringischen Landeszentrale für politische Bildung, Erfurt 2011, 2. Auflage: Erfurt 2012.

Architektur auf Zeit. Baracken – Pavillons – Container, (b_books) Berlin 2006 (zusammen mit Jan Wenzel und Kai Wenzel).

Begrenzte Mobilität. Eine Kulturgeschichte der Autobahnen in der DDR, (Klartext) Essen 2003. (Dissertation)

Artikel

Auswahl:

„Lauchhammer ist mein New York“. Christina Glanz’ Fotoporträts ostdeutscher Kohle-Arbeiter:innen in den Jahren postsozialistischer Massenentlassungen, in: Visual History. Online-Portal für die historische Bildforschung: https://visual-history.de/2024/03/13/dossmann-lauchhammer-ist-mein-new-york-christina-glanz-fotoportraets/ (13.3.2024).

Arbeiten, Pause machen, Tagträumen. Wolfgang Gregors Porträt einer Brigade im Ostberliner Glühlampenwerk NARVA, 1982/83, in: An den Rändern taumelt das Glück. Die späte DDR in der Fotografie, hg. von Annett Jahn und Ulrike Mönnig, Weimar 2024, S. 243-250, englisch S. 251-257 (erscheint im November).

Zeugenschaft im Widerstreit – David P. Boders Interviews mit Displaced Persons in München 1946, in: Osteuropäisches München. Displaced Persons und Geflüchtete in der Nachkriegszeit, hg. von Anke Stephan, Felix Jeschke und Hannah Maischein, München 2024, S. 38-73 (erscheint im November).

Virtualisierte Zeugenschaft, made in Germany. Beobachtungen und Rückfragen, in: Ende der Zeitzeugenschaft? Vom Umgang mit Zeugnissen von Überlebenden der NS-Verfolgung, hg, von Annika Reichwald, Johannes Lauer, Julius Scharnetzky, Hanno Loewy und Jörg Skriebeleit, Göttingen 2024, S. 182-204.

Überforderte Zeugenschaft. Holocaust-Interviews in der Geschichtskultur und historischen Bildung, in: Jenseits der Erinnerung - Verbrechensgeschichte begreifen. Impulse für die kritische Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus nach dem Ende der Zeitgenossenschaft, hg. von Volkhard Knigge, Göttingen 2022, S. 234-258;
Als Lizenzausgabe erneut erschienen in der Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 2023.

Axel Doßmann, Lisa Schank: „Für die gesamte Menschheit“: Eine digitale Werkstatt für David P. Boders Interviews mit Displaced Persons aus dem Sommer 1946, in: Medaon, 16 (2022), Heft 31, S. 1-12.

Wer soll das Volk gewesen sein? 1989/90 als Geschichte visueller Interpretationen, in: Revolutionäre Umbrüche in Europa 1989/91: Deutungen und Repräsentationen, hg. von Jörg Ganzenmüller, Köln und Wien 2021, S. 59-95.

Auf der Suche nach der verlorenen Materialität. Recherchen zu David P. Boders Interviews mit Displaced Persons im Sommer 1946, in: L’Homme. Europäische Zeitschrift für Feministische Geschichtswissenschaft 31 (2020), Heft 2 („Verstörte Sinne“), S. 121-127.

Unsterbliche Zeugen. Holographische 3D-Projektionen als Symptom einer Krise, in: Einsicht 2019. Bulletin des Fritz Bauer Instituts, S. 68-77.

Bilder aus dem Lager Westerbork und Harun Farockis Revision in AUFSCHUB, in: Florian Krautkrämer (Hg.), AUFSCHUB. Das Lager Westerbork und der Film von Rudolf Breslauer/ Harun Farocki (mit DVD), Berlin 2018, S. 63-114.

Nackt unter Wölfen, eine Neuverfilmung. Über die Grenzen emotionaler Erkenntnis und historischer Gerechtigkeit im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, in: WerkstattGeschichte, 18 (2016), H. 72, S. 77-96.

Versteinertes Gedenken. Zur Geschichte und Gegenwart von Denkmälern für die Opfer des Nationalsozialismus in Jena, in: Marc Bartuschka (Hg.), Nationalsozialistische Lager und ihre Nachgeschichte in der Stadtregion Jena. Antisemitische Kommunalpolitik – Zwangsarbeit – Todesmärsche, Jena 2015, S. 325-369.

Öffentliche Sinngebung, nationale Mobilisierung, politische Umdeutung: Jenas Denkmäler an den Ersten Weltkrieg, in: Birgitt Hellmann, Matias Mieth (Hg.), Heimatfront. Eine mitteldeutsche Universitätsstadt im Ersten Weltkrieg, Jena 2014, S. 333-352.

„Wir sind das Volk!“. Von der Stimmgewalt im Herbst 1989 – und von Volker, in: Gerhard Paul, Ralph Schock (Hg.), Sound des Jahrhunderts. Geräusche, Töne, Stimmen – 1889 bis heute, Bonn 2013, S. 518-523.

Container als Versprechen. Über das Unheimliche einer operativen Architektur, in: Das Motiv der Kästchenwahl. Container in Psychoanalyse, Kunst und Kultur, hg. von Olaf Knellessen und Insa Härtel, Göttingen 2012, S. 39-58.

Anpassung, Distanzierung, Eigen-Sinn. Autobiographische Annäherungen an den Alltag im Sozialismus, in: WerkstattGeschichte, 18 (2009), H. 50, S. 82-94.

Die Transitautobahn / Marienborn, in: Martin Sabrow (Hg.), Erinnerungsorte der DDR, München 2009, S. 411-421.

Sehnsucht nach einem stillen Land. Wie zwei Reporter der „ZEIT“ im Jahr 1979 die DDR darstellten, in: Zeithistorische Forschungen/Studies in Contemporary History, 5 (2008), H. 2, S. 339-344. URL: https://zeithistorische-forschungen.de/2-2008/4447?language=de

Gespräche über Baracken. Versuchsanordnung zur Erfahrungsgeschichte, in: Belinda Davis, Thomas Lindenberger, Michael Wildt (Hg.), Alltag, Erfahrung, Eigensinn. Historisch-anthropologische Erkundungen, Frankfurt/M. und New York 2008, S. 477-492.

„Socialist Highways? Appropriating the Autobahn in the German Democratic Republic”, in: Christof Mauch/Thomas Zeller (ed.), The World Beyond the Windshield. Roads and Landscapes in the United States and Europe, Athens and Stuttgart 2008, p. 143-167.

Barackenlager. Zur Nutzung einer Architektur der Moderne (gemeinsam mit Jan Wenzel und Kai Wenzel), in: Ludger Schwarte (Hg.), Auszug aus dem Lager. Zur Überwindung des modernen Raumparadigmas in der politischen Philosophie, Berlin und Bielefeld 2007, S. 220-245.

Sharing Memories of Protest and Resistance. Young Europeans Confront History Anew, hg. von EUSTORY/ Körber Stiftung und Geschichtswerkstatt Europa, Hamburg 2007.

Plattenbau später. Eine ostdeutsche Großwohnsiedlung in der Krise: Halle-Silberhöhe (gemeinsam mit Anne König und Jan Wenzel), in: werk, bauen + wohnen, 91 (2004) Heft 10, S. 34-41.

Transit. Die Autobahn im Blick von Polizei und Staatssicherheit, in: Karin Hartewig/Alf Lüdtke (Hg.), Die DDR im Bild. Zum Gebrauch der Fotografie im anderen deutschen Staat, Göttingen 2004, S. 107-124.

„Stimmungsbarometer der Ost-West-Beziehungen“. Übertragungen auf deutschen Autobahnen um 1950, in: Archiv für Mediengeschichte, Band 4: „1950“, Weimar 2004, S. 207-218.

„Wer ist wer?“ Feindaufklärung an den Transitautobahnen in der DDR, in: traverse. Zeitschrift für Geschichte. Revue d´histoire, Heft 3 (2004): „Verschwörung!“, S. 85-99.

Vereint in der Differenz. Zur Ausstellung „Leben – Terror – Geist. KZ Buchenwald: Porträts von Künstlern und Intellektuellen“, in: Gerald Echterhoff/Martin Saar (Hg.), Kontexte und Kulturen des Erinnerns: Maurice Halbwachs und das Paradigma des kollektiven Gedächtnisses, Konstanz 2002, S. 181-201.

Auto-Suggestionen. Zur Autobahnplanung in der DDR bis 1961
in: WerkstattGeschichte Heft 21 (1998): „Netzwerk Autobahn“, S. 65-85.

Wie wir die Autobahnen lieben lernten. Infrastrukturelle Leitbilder und Automobilismus in: Sozialwissenschaftliche Informationen 25 (1996), Heft 4, S. 237-244.

Vergessen – Verdrängen – Erinnern – Erfinden. Beobachtungen am Völkerschlachtdenkmal, in: Katrin Keller/Hans-Dieter Schmid (Hg.), Vom Kult zur Kulisse. Das Völkerschlachtdenkmal als Gegenstand der Geschichtskultur, Leipzig 1995, S. 125-147.

Geschichtswerkstatt-Initiativen im Osten – ein ernüchterndes Fazit, in: Berliner Geschichtswerkstatt (Hg.), Alltagskultur, Subjektivität und Geschichte. Zur Theorie und Praxis der Alltagsgeschichtsschreibung, Münster 1994, S. 328-336.

Herausgeberschaften und Editionen

(Hg.), Volkhard Knigge: Geschichte als Verunsicherung. Konzeptionen für ein
historisches Begreifen des 20. Jahrhunderts, Göttingen 2020.

„Fragen an Displaced Persons, 1946 und heute“ Blog über David P. Boders Interviews mit DPs, gemeinsam mit Lisa Schank:
https://www.dp-boder-1946.uni-jena.de/ (online seit April 2021)

Mitarbeit für: Lutz Niethammer, Kollektive Identität. Heimliche Quellen einer unheimlichen Konjunktur, Reinbek bei Hamburg 2000.

WerkstattGeschichte, Mitglied der Hauptredaktion von 1992-2000,
Mitherausgeber seit Gründung 1992. www.werkstattgeschichte.de

Forschungsinteressen und Arbeitsgebiete

Historiker mit Schwerpunkt für Geschichte in Medien und Öffentlichkeit:
_ 20. Jahrhundert, bes. Nationalsozialismus und Sozialismus und ihre Folgen
_ deutsch-jüdische Geschichte
_ Analyse und Gestaltung von Geschichte in Ausstellungen, im Hörfunk, Film und Netz
_ Geschichte der Fotografie und anderer dokumentarischer Formen
_ Zeugenschaft und Erfahrungsgeschichte in Wissenschaft, Bildung und Kunst
_ Kultur- und Mediengeschichte von Architekturen und Infrastrukturen (Autobahnen, Baracken, Container)