Von
Weisbrod, Prof. Dr. Bernd [Sprecher]
"Nach der Welle der 'gender studies', die Zugang, Methode und Ertrag in den Sozial-, Kultur- und Geisteswissenschaften grundsätzlich verändert haben, ist im Zuge der demographischen Gefährdung des 'Generationenvertrags' und der immer schnelleren Abfolge von 'Generationsstilen' in der Kulturindustrie ein neuer Problemzusammenhang sichtbar geworden, der eine ebenso grundsätzliche Fragestellung neu aufwirft: 1. Welche Rolle spielen 'Generationen' bei der kulturellen Identitätspolitik, künstlerischen Stilbildung, ökonomischen Ressourcenverteilung, politischen Konfliktkonstellation und historischen Tradierung, 2. inwiefern haben sich wandelnde Subjektivitätsvorstellungen und die Transformation von Erziehungsmustern Auswirkungen auf die Generationenbildung, 3. und welche Schlüsse lassen sich daraus für die 'Generationalität' als typische Erfahrungsprägung und Selbstthematisierung der Moderne ziehen? Das Forschungsprogramm verbindet die verschiedenen Ansätze in den meist getrennt wahrgenommenen Forschungsfeldern zur Generationsfrage, um aus Elementen der Sozialisationsforschung (Generationskonflikt), der Sozialstaatsforschung (Generationsgerechtigkeit), der politischen Konflikt- und Revolutionsforschung (politische Generationen), der literarischen Stilforschung (literarische Generationen), der empirischen Kulturforschung (Konsumgenerationen) sowie der Gedächtnisforschung (Erinnerungsgenerationen) einen integralen Ansatz für 'generation studies' in den historischen Kultur- und Sozialwissenschaften zu begründen."
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