Die technische Entwicklung der deutschen Handelsflotte in den 1920er und 1930er Jahren

"Die 1920er und 1930er Jahre sahen im Schiffbau zahlreiche technische Innovationen reifen, vor allem auch ein vorher und nachher nicht gekanntes breites Angebot an Antriebssystemen. Eine seit 2006 betriebene und ständig erweiterte Datenbank DBSchiff schildert und hinterfragt auf der Basis von Originalquellen aus Archiven, Einzelveröffentlichungen und Publikationen in zeitgenössischen Fachzeitschriften technische Neuentwicklungen der damaligen Zeit und ihre Bedeutung für die weitere Entwicklung. Um das Wissen von Schiffbau-Ingenieuren in das Projekt einzubeziehen, arbeitet das DSM mit dem Fachausschuss »Geschichte des Schiffbaus« in der Schiffbautechnischen Gesellschaft in einem Arbeitskreis zusammen. Aus diesem sind inzwischen 18 Beiträge von neun Autoren veröffentlicht worden. Ein besonderes Interesse gilt der Frage, wie sich der Übergang vom Dampf- zum Motorschiff vollzog und was die Reedereien veranlasste, noch lange an der Dampfschifffahrt festzuhalten, sich vorbehaltlos der Motorschifffahrt zuzuwenden oder einen Schlingerkurs in dieser für die Wettbewerbsfähigkeit entscheidenden Frage zu fahren. So entschied sich beispielsweise die Hamburg-Amerika Linie frühzeitig für die Motorentechnik und ordnete den Faktoren der Gewichts-, Raum- und Personalersparnis an Bord die größte Relevanz zu, während der Norddeutsche Lloyd in einer eher konservativen Grundhaltung noch längere Zeit dem Dampfantrieb verhaftet blieb und Fragen der sicheren Brennstoffversorgung und einfacheren Wartung der Dampfmaschinen für seine Entscheidungen in den Vordergrund rückte. Unter den sich verändernden wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – ähnlich wie heute bei der Frage des zukünftigen Antriebs für Kraftwagen – bescherten beide Wege ihren Reedereien mal Vorteile und mal Nachteile, ehe sich schließlich der Verbrennungsmotor durchsetzen sollte. Die Datenbank ist ein Beitrag zum DSM-Forschungsschwerpunkt II: Die deutsche Schifffahrt in den 1920er und 1930er Jahren im Spannungsfeld von Kontinuitäten, Krisen und Innovation."
Veröffentlicht durch
Technische Bereitstellung

Deutsches Schiffahrtsmuseum, Hamburg, DE <http://www.dsm.de/>

Sprache

Deutsch

Land

Deutschland

Redaktion
Veröffentlicht am
29.03.2024
Beiträger
Annica Müllenberg
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