Widerstand !? Evangelische Christinnen und Christen im Nationalsozialismus

Von

Forschungsstelle für Kirchliche Zeitgeschichte: München, DE

In der Internetausstellung wird über evangelische Christinnen und Christen informiert, die gegen den Nationalsozialismus Widerstand geleistet haben. Welche Möglichkeiten gab es für Christen und Kirche zum Widerstand gegen den Nationalsozialismus? Wer machte in welcher Form Gebrauch davon? Wie verhielt sich die Mehrheit der Christen? Fragen dieser Art beschäftigen seit Jahren die historische und kirchenhistorische Forschung. Nun wird das Thema des christlichen Widerstands erstmals in einer großen Ausstellung im Internet präsentiert. Ausgehend von einem weiten Widerstandsbegriff veranschaulicht die Ausstellung die Vielfalt der Formen und Motivationen des Widerstands von evangelischen Christinnen und Christen in ihrem beruflichen und privaten Bereich. Qualitative Unterschiede zwischen der partiellen Unzufriedenheit über die Verweigerung und den Protest bis hin zum Umsturzversuch werden dabei jedoch nicht eingeebnet. Ausführlich geht die Ausstellung auf die politische und kirchliche Entwicklung der NS-Zeit ein, um so die Handlungsbedingungen und Handlungsalternativen von Menschen im „Dritten Reich“ zu veranschaulichen. Informationen zum Verhältnis von Protestantismus und Nationalsozialismus in der Weimarer Republik verweisen auf die historische Tiefendimension des Problems. Neue, interessante Ausblicke auf die Rezeption des Widerstands nach 1945 dokumentieren den zeitspezifischen Umgang mit der Thematik. In einem eigenen Ausstellungsbereich werden die Biografien von bekannten und bislang weniger bekannten Frauen und Männern des christlich motivierten Widerstands vorgestellt. Hier erhält man Einblicke, auf welchen individuellen Wegen Einzelne zu einem widerständigen Verhalten fanden und welche lebensgeschichtlichen Folgen dies für sie hatte. Auch Konflikte und Widersprüchlichkeiten im Denken und Handeln dieser Personen bleiben nicht ausgespart. Einzelne Biografien von katholischen Christen verweisen auf die ökumenischen Dimensionen des christlichen Widerstands. In einem gesonderten Ausstellungsbereich werden Anregungen gegeben für ein vertieftes Nachdenken über die Fragen: Was bedeutet eigentlich christlich motivierter Widerstand und wie hätte ich gehandelt? Alle drei Ausstellungsbereiche sind eng miteinander vernetzt und ermöglichen es jedem Online-Besucher und jeder Besucherin, sich je eigene Wege durch die Ausstellung zu bahnen. Neben den Ausstellungstexten findet er/sie mehrere hunderte Quellenreproduktionen, seien es Fotos, Briefe, Manuskripte, Buchauszüge oder Plakate. Er/sie kann gezielt eigenen Fragestellungen folgen und sich die Thematik forschend erschließen.
Veröffentlicht durch
Sprache

Deutsch

Land

Deutschland

Redaktion
Veröffentlicht am
24.02.2014
Beiträger
Thomas Meyer
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