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Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V. (ISGV): Dresden, DE
Eine Million Menschen drängten infolge der Bevölkerungsverschiebungen durch den Zweiten Weltkrieg nach Sachsen. Die Neuankömmlinge übten einen großen Einfluss auf die bestehenden Milieus wie auch auf die Neustrukturierung der Gesellschaft aus; sie setzten Impulse durch ihre Erfahrungswelten und eigenen soziokulturellen Wertordnungen. Der ländliche Raum hatte hierbei eine Schlüsselposition inne: Zum einen entfaltete das Land wegen der besseren Versorgungslage und Arbeitsmöglichkeiten eine Sogwirkung, zum anderen nahmen hier folgenreiche Umstrukturierungsprozesse ihren Ausgang. Infolge der Bodenreform entstanden allein in Sachsen etwa 18.000 Neubauernstellen, davon wurden 7.000 (40 Prozent) an so genannte Umsiedler vergeben.
Das Forschungsprojekt nimmt die Schnittmenge Vertriebene und Neubauern in den Blick und analysiert somit eine Gesellschaftsgruppe, in der sich der soziale Wandel manifestierte. Dieser Ansatz bietet die Möglichkeit, Anpassungsleistungen, Identitätskonstruktionen sowie Interaktionen zwischen Neu- und Altbürgern am konkreten Beispiel und aus der Subjektperspektive zu untersuchen.
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