Abendländische Handschriften: Dr. Renate Schipke (2662843); Nachlässe und Autographen: Dr. Jutta Weber (2662844); Einblattmaterialien, Benutzung, Lesesaal: Dr. Eva Bliembach (2662869), Dr. Christiane Caemmerer (2662870); Inkunabeln / Wiegendrucke: Unter den Linden 8, D-10117 Berlin (Mitte), Dr. Holger Nickel (2661308), (2661600) (Fax)
Dr. Eef Overgaauw
"Schon 1661, im Gründungsjahr der Churfürstlichen Bibliothek zu Cölln an der Spree, war die Handschriftensammlung im Apothekenflügel des Schlosses in einem gesonderten Raum untergebracht." Ausbau durch Kurfürst Friedrich Wilhelm. "Herausragende Privatsammlungen gelangten in der nach 1806 einsetzenden Zeit der preußischen Reformen in die Bibliothek, um den Bedürfnissen der Berliner Gelehrten entgegenzukommen [...] Höhepunkte der Bestandsentwicklung waren die Jahre zwischen 1870 und 1914. Die in dieser Zeit getätigten Ankäufe und Schenkungen, die den europäischen Rang der seit 1886 eigenständigen Handschriftenabteilung unter ihrem ersten Direktor, Valentin Rose, begründeten, sind sicherlich im Zusammenhang mit dem Ausbau Berlins zu einer kulturellen Hauptstadt nach der Reichsgründung von 1871 zu sehen. [...] Um dem Verlust der Handschriften bei einer möglichen kriegsbedingten Zerstörung der Bibliothek vorzubeugen, wurden die Bestände der Handschriftenabteilung während des Krieges vorsorglich auf verschiedene Auslagerungsorte (Schlösser, Herrenhäuser, Klöster, Bergwerke) im damaligen Deutschen Reich verteilt. Wertvolle Teile aus vielen Signaturengruppen, die ausgelagert waren, sind nach dem Kriege nicht mehr an ihren ursprünglichen Standort zurückgekehrt. Sie gelten als verschollen oder werden in der Biblioteka Jagiellonska in Krakau aufbewahrt, wobei inhaltlich Zusammengehöriges oftmals auseinandergerissen ist. Zwei der drei großen, jeweils Hunderttausende von Einzelstücken umfassenden Autographen-Sammlungen der ehemaligen Preussischen Staatsbibliothek befinden sich noch immer in Krakau. Die nach Berlin zurückgekehrten Handschriften verteilten sich infolge der politischen Teilung Deutschlands auf zwei Häuser, den Ihne-Bau Unter den Linden und (seit 1978) den Scharoun-Bau Potsdamer Straße. 1997 erfuhr die geteilte Handschriftenabteilung durch die Zusammenführung in das Haus Potsdamer Str. ihre endgültige Neu-Konsolidierung."