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Dissertation von Jan Henning Müller (2002): "Eine musikgeschichtlich einmalige Situation, wie sie sich nur in Deutschland nach der Wittenberger Reformation ergeben konnte, ermöglichte, paradigmatisch für das Phänomen musikalischer Gattungskonstitution überhaupt, das Aufkommen einer spezifischen Untergattung der Gattung Motette. Die nach Luthers Bibelübersetzung erstmalig mögliche Komposition von Bibeltext in einer Nationalsprache führte zu einem Selbstverständnis des evangelisch-lutherischen Komponisten als Verkünder und Exeget. In der Gattung schlug sich dieses Verständnis in bestimmten Techniken musikalischer Textbehandlung nieder. Mittels einer komplementären Darstellung historischer Aspekte (Voraussetzungen und Entwicklung der Gattung, Abriss der Gattungsgeschichte) und systematischer Aspekte (Analyse von Einzelwerken, Relation und Abgrenzung zu anderen Gattungen) wird in der vorliegenden Arbeit die Spezifizierung einer eigenständigen musikalischen Gattung in sprachlicher, historischer und konfessioneller Eingrenzung geleistet: die der evangelisch-lutherischen Predigtmotette von der Reformation bis in die Gegenwart."
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