Online-Forum. Parallelwelt: Konfessionelles Bildungswesen in der DDR

Von

Uwe Grelak/Peer Pasternack

Im Dezember 2019 ist das Handbuch „Parallelwelt“ (Uwe Grelak/Peer Pasternack: Parallelwelt. Konfessionelles Bildungswesen in der DDR. Handbuch, Evangelische Verlagsanstalt, Leipzig 2019) erschienen. Es dokumentiert das konfessionell gebundene Bildungswesen in der DDR. Dazu ist nun eine interaktive Website freigeschaltet worden. Sie richtet sich an Zeitzeugen und Historiker.innen, die in diesem Bereich arbeiten. Die „Parallelwelt“ bestand aus 1.432 konfessionellen Bildungseinrichtungen und bildungsbezogenen Arbeitsformen, die (nicht alle gleichzeitig) zwischen 1945 bis 1989 in der SBZ/DDR bestanden. Die Website stellt zunächst das Dokumentationsprojekt vor. Vor allem aber dient sie dazu, weitere relevante Informationen zu Einrichtungen und Hinweise auf Literatur zu erlangen, Kommentierungen zu ermöglichen sowie Zeitzeugenerinnerungen zu erschließen. Trotz der Fülle an verarbeiteten Materialien, ausgewerteten gedruckten und ungedruckten Quellen, geführten Zeitzeugengesprächen usw.: Es gibt immer wieder Überraschungen, auch Präzisierungen oder weiterführende Hinweise. Um diese unaufwendig mitteilen zu können, bietet es sich nun an, die Rubrik „Forum“ auf der Website zu nutzen. Hintergrund: Zu den Erstaunlichkeiten der DDR gehörte der Umstand, dass es neben dem „einheitlichen sozialistischen Bildungssystem“ ein vielfältiges konfessionell bzw. kirchlich gebundenes Bildungswesen gab. Dieses reichte von Kindergärten, Schulen und Konvikten über Vorseminare, Berufsausbildungen, Fort- und Weiterbildung oder kirchlichen Hochschulen bis zu Bildungshäusern, Evangelischen Akade-mien, Filmdiensten, Kunstdiensten und einem ausdifferenzierten Mediensystem. 2016 bis 2019 wurde dieses konfessionelle Bildungswesen im Auftrag der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der DDR-Diktatur am Institut für Hochschulforschung (HoF) dokumentiert. Das abschließend publizierte Handbuch „Parallelwelt“ stellt insgesamt 1.432 Einrichtungen und Bildungsformen vor. Damit konnte eine bis dahin bestehende Lücke in der Dokumentation der DDR-Bildungsgeschichte geschlossen werden.
Veröffentlicht durch

Instiut für Hochschulforschung (HoF) an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg

Sprache

Deutsch

Land

Deutschland

Redaktion
Veröffentlicht am
02.08.2020
Beiträger
Uwe Grelak
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