Der Blog begleitet das Lehr- und Forschungsseminar „Dokumentarfilmprojekt: Drei Säulen der Altersvorsorge“, das während des Wintersemesters 2021/2022 sowie des Sommersemester 2022 am Institut für Geschichtswissenschaften der Humboldt-Universität zu Berlin stattfindet. Im Rahmen des Projektseminars wird in Kooperation mit professionellen Filmschaffenden ein Dokumentarfilm über die Geschichte der Alterssicherung in Deutschland seit den 1970er Jahren produziert. Die Lehr- und Praxisveranstaltung wird von Prof. Dr. Heike Wieters und der Dokumentarfilmerin Carola Rodríguez Sánchez geleitet. Es besteht in der Forschung ein weitgehender Konsens, dass sich die Architektur sozialer Sicherheit gerade im Bereich Alterssicherung seit den 1970er Jahren erkennbar wandelt. Sicherungsarrangements sind vielfältiger geworden, „neue“ Akteure stoßen in die institutionelle Architektur des Wohlfahrtsstaates vor und verändern oder „vermarktlichen“ soziale Sicherheitsarrangements auf vielfältige Weise. Demographischer Wandel, neue Sicherheitserwartungen, sich verändernde Geschlechterbeziehungen und Familienstrukturen, der Wandel von Lohnarbeit und neue Konzepte im Bereich Vermögensverwaltung, Verantwortung und Vorsorge: Alterssicherung befindet sich im Fluss. Sowohl Staat und Gesellschaft als auch Unternehmen und Individuen stehen vor wachsenden Herausforderungen. Im Rahmen des Projektes sollen zentrale politische, wirtschaftliche und soziale Konfliktlinien der Altersvorsorge in der Bundesrepublik analysiert und filmisch – über Zeitzeug:innen- und Expert:inneninterviews, die Arbeit mit historischen (Archiv-)Quellen und (Film-)Medien – aufbereitet werden. In den Lehrveranstaltungen soll sowohl das inhaltlich-thematische Grundlagenwissen über die Veränderungen von Alterssicherung in den vergangenen Jahrzehnten als auch das Filmkonzept selbst erarbeitet werden. Dabei werden sowohl filmtechnische und -ästhetische Fragen als auch geschichts- und sozialwissenschaftliche Konzepte (Public History, Oral History, Visual History) reflektiert und auf ihre Praxistauglichkeit hin überprüft. Entsprechend des Wortursprungs Web-Log dient dieses Blog als eine Art Logbuch des Seminars. Es richtet sich zum einen an die Studierenden selbst und gibt ihnen die Möglichkeit, ihre Arbeit im Seminar zu dokumentieren und zu reflektieren, zum anderen an eine interessierte Öffentlichkeit und Expert:innen aus der historischen und sozialwissenschaftlichen Forschung, die über den Verlauf, die Erfolge und Schwierigkeiten des Prozesses, einen historischen Dokumentarfilm zu erstellen, informiert werden. So vereint der Blog unterschiedliche, sich jedoch ergänzende Erkenntnisinteressen.
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