1. Publikationen über das AdP (in chronologischer Reihenfolge):
Löschke, Sina: Die Schatzkammer unter dem Dach. Dr. Christian Salewski baut das Archiv für deutsche Polarforschung auf, @awi. Nachrichten aus dem Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, 5 (2011), S. 5.
Salewski, Christian R.: Das Archiv für deutsche Polarforschung. Gedächtnis und Wissensressource für die Polarforschung auf archivrechtlichen und archivwissenschaftlichen Grundlagen, Polarforschung 81, 2 (2011, erschienen 2012), S. 137-142.
Salewski, Christian R.: „Wie gleichgültig geht die Natur über unsere Leistungen hinweg.“ Um ein institutionelles Gedächtnis für die Arktis- und Antarktisforschung. Das Archiv für deutsche Polarforschung (AdP) 2011–2013, in: Birgit Rehse, Irina Schwab (Hg.), Archivmanagement – Ressourcen nutzen, Potentiale erkennen. Tagungsband zur Frühjahrstagung der Fachgruppe 8 im Verband deutscher Archivarinnen und Archivare e.V., 19.-21. März 2014 in Berlin (Wissenschaftsarchive 4), Leipzig 2015.
2. Veröffentlichungen des Archivs (in chronologischer Reihenfolge):
Kraberg, A. , Rodriguez, N. and Salewski, C. (2015): Historical phytoplankton data from Helgoland Roads: Can they be linked to modern time series data , Journal of Sea Research . doi: 10.1016/j.seares.2015.03.004.
Salewski, Christian R.; Löschke, Sina (2015): 30 Jahre Polarstern im Überblick: Ein Forschungsschiff und keinen Marmeladeneimer! Die Chronik eines Forschungsschiffes, Bremerhaven 2015.
Salewski, C. (2017): Die stille Frühgeschichte der Biologischen Anstalt Helgoland: über ihre Entstehung 1892 und über die Wiederaufnahme ihrer Arbeit 1945, in: Alfred-Wegener-Institut (Hg.) 125 Jahre Meeresforschung Helgoland, Helgoland 201, S. 10-24, http://hdl.handle.net/10013/epic.51600.
Schöck-Quinteros, Eva and Stock-Mamzer, Anna and Salewski, Christian (Hg.) (2018): Vom Eis gebissen - Vom Eis begraben. Geschichte aus der deutschen Polarforschung, Bremen, 260 S., http://hdl.handle.net/10013/epic.d0689026-443b-419f-b4c2-2a9cb470b66b.
Salewski, C. R. (2018): Alfred Wegener im 1. Weltkrieg: Ein Polarforscher und die „Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts“ , Berichte zur Polar- und Meeresforschung = Reports on polar and marine research, Bremerhaven, Alfred Wegener Institute for Polar and Marine Research, 721 , 31 S., doi: https://doi.org/10.2312/BzPM_0721_2018.
Das Alfred-Wegener-Institut (AWI)
Als Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung arbeitet das Alfred-Wegener-Institut vor allem in den kalten und gemäßigten Regionen der Welt. Gemeinsam mit zahlreichen nationalen und internationalen Partnern sind wir daran beteiligt, die komplexen Prozesse im "System Erde" zu entschlüsseln. Unser Planet steckt in einem tiefgreifenden Klimawandel. Die Polargebiete und Meere verändern sich. Gleichzeitig spielen sie eine zentrale Rolle im globalen Klimasystem. Wie entwickelt sich der Planet Erde weiter? Beobachten wir kurzfristige Schwankungen oder langfristige Trends? Schon immer war die Polar- und Meeresforschung eine faszinierende wissenschaftliche Herausforderung. Heute ist sie auch ein Stück Zukunftsforschung.
Exzellente Wissenschaft
Siebzig Prozent der Erdoberfläche sind von Meeren bedeckt. Die Ozeane sind faszinierend in ihrer Vielfalt, ihre Ressourcen lebensnotwendig für die Menschheit. Meere und ihre Ökosysteme spielen eine Schlüsselrolle in der Steuerung globaler Umweltprozesse, sind gleichzeitig Gegenstand menschlicher Nutzung. Besonders deutlich wird ihre Beanspruchung in Küstenregionen und Schelfmeeren, in denen sich Besiedlung und Nutzungsansprüche häufig konzentrieren. Aber auch die riesigen, menschenleeren Gebiete in Arktis und Antarktis befinden sich in einem tiefgreifenden Wandel. Die Polarregionen reagieren einerseits höchst sensibel auf klimatische Änderungen, gehören andererseits selbst zu den bestimmenden Einflussfaktoren für die Entwicklung des Weltklimas.
Als international anerkanntes Kompetenzzentrum der Polar- und Meeresforschung gehört das Alfred-Wegener-Institut zu den wenigen wissenschaftlichen Einrichtungen in der Welt, die in Arktis und Antarktis gleichermaßen aktiv sind. Es koordiniert die deutsche Polarforschung, erforscht aber auch die Nordsee und ihre deutschen Küstenregionen. Mit seiner innovativen Forschung, einer ausgezeichneten wissenschaftlichen Infrastruktur und langjähriger Expertise untersucht das Alfred-Wegener-Institut praktisch alle Bereiche des Erdsystems - von der Atmosphäre bis zum Grund der Meere. Das Klimageschehen der Erde zu verstehen, ist dabei zunehmend in den Mittelpunkt der wissenschaftlichen Arbeit gerückt.
Leistungsfähige Infrastruktur
Wer das Klima der Zukunft verstehen will, muss gegenwärtige Veränderungen analysieren, die Klimageschichte des Planeten kennen und kurzfristige Schwankungen von langfristigen Trends unterscheiden können. Die Forscher am AWI betreiben eine Vielzahl von Observatorien, die Messdaten über lange Zeiträume erheben. Sie erforschen Atmosphäre, Eis, das Meer und die Küste. Sie gehen der Tiefsee, den Eisschilden und den Dauerfrostböden der Polarregionen auf den Grund. Und sie werten Klimaarchive wie Meeressedimente und Eisbohrkerne aus.
Charakteristisch für die Forschungsarbeit des Instituts sind seine starke internationale Vernetzung und die breite wissenschaftliche Basis, auf der sie erfolgt. Am Alfred-Wegener-Institut arbeiten Bio-, Geo- und Klimawissenschaftler eng zusammen. Die Feldforschung unter extremen Bedingungen gehört im Institut genauso zum Alltag wie modernste Laborausstattung und leistungsfähige Großrechner. Weil die Polar- und Meeresforschung auch eine logistische Herausforderung ist, verfügt das AWI über eine exzellente Infrastruktur, die sie der nationalen und internationalen Wissenschaft zur Verfügung stellt. Hierzu gehören mehrere Forschungsschiffe, Forschungsflugzeuge und Forschungsstationen in Arktis und Antarktis.
Forschung für die Gesellschaft
Zu den Aufgaben des Instituts gehört auch die Beratung von Politik und Gesellschaft. Wissenschaftler des Alfred-Wegener-Instituts haben - auch in leitender Funktion - an mehreren Weltklimaberichten mitgearbeitet. Die Geschäftsstelle des Wissenschaftlichen Beirats der Bundesregierung Globale Umweltveränderungen (WBGU) ist angegliedert an das AWI. Wir waren auch an der Entwicklung eines Tsunami-Frühwarnsystems für Indonesien beteiligt. Das Institut koordiniert außerdem die Helmholtz-Initiative zur Erforschung regionaler Klimaänderungen (REKLIM) und ist Teil der Helmholtz-Wissensplattform Erde und Umwelt (ESKP).
Die Erforschung von Polar- und Meeresregionen geht immer einher mit der Entwicklung von technischen Innovationen. Über den Technologietransfer entstehen neue Produkte und Dienstleistungen. Last but not least engagiert sich das Alfred-Wegener-Institut kontinuierlich in der Ausbildung von jungen Wissenschaftlern, Schülern und Fachkräften.
Dies sind nur einige Beispiele von vielen, in denen unsere Forschung hilft, aktuelle Herausforderungen für die Zukunft zu lösen.
Abteilung "Forschungseinrichtungen"/Signaturgruppe "FE"
Diese Abteilung repräsentiert das Archivgut des Alfred-Wegner-Instituts und verwandter Einrichtungen sowie Archivbestände anderer Forschungsinstitutionen, die in der Polar- und Meeresforschung tätig waren. Mit einem Umfang von derzeit gut 307 lfd. Metern stellt sie den größten Teil des Archivbestandes dar und bildet die Aktivitäten des Hauptbestandbildners des AdP ab. Sie enthält also das seit ca. 1980 entstandene Archivgut des Alfred-Wegener-Instituts einschließlich seiner Leitung mit ihren Stabsstellen, den wissenschaftlichen Sektionen und Verwaltungsabteilungen des Instituts sowie seinen Standorten in Bremerhaven, in Potsdam, auf Sylt und auf Helgoland (FE 1). Ferner umfasst die Abteilung das Archivgut der Biologischen Anstalt Helgoland aus der Zeit von 1892 bis 1998 (FE 2) und des Instituts für Meeresforschung Bremerhaven von 1919 bis 1986 (FE 3). Sie bezieht sich damit auch auf wissenschaftliche Einrichtungen, die in den 1980er und 1990er Jahren Teil des AWI wurden und eine wichtige Rolle bei der weiteren Entwicklung des Instituts spielten. Darüber hinaus verweist die Abteilung auf wissenschaftliche Einrichtungen, die in der Polar- und Meeresforschung aktiv gewesen sind und die vor und nach der AdP-Gründung höchst unterschiedliches Archivgut in unterschiedlichen Mengen an das Archiv bzw. seine Vorgängereinrichtung abgegeben haben. Zu diesen Einrichtungen gehören das Geodätische Institut der Universität Karlsruhe (FE 4), das Arktisk Institut Kopenhagen (FE 5), das Deutsche Hydrogaphische Institut (FE 6) und das Institut für den Wissenschaftlichen Film (FE 7) Außerdem zählt dazu das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (ehemals Institut für angewandte Kartographie) Frankfurt/Main.
Abteilung "Wissenschaftliche Vereinigungen"/Signaturgruppe "WV"
Hinter dieser Bezeichnung verbirgt sich Archivgut von freiwilligen Zusammenschlüssen in der deutschen Polar- und Meeresforschung im Umfang von heute gut 6 lfd. Metern. Derzeit handelt es sich hierbei im Wesentlichen um die Unterlagen des Deutschen Archivs für Polarforschung (WV 1), das von 1926 bis 1959 in Kiel und Münster betrieben wurde, um Archivalien der seit 1959 bestehenden Deutsche Gesellschaft für Polarforschung (WV 2), um die Akten des Landesausschusses des Scientific Comittee on Antarctic Research (WV 3) und in kleinem Umfang um das Archivgut des 2001 gegründeten AWI-Fördervereins (WV 4).
Abteilung "Andere mit der Polar- und Meeresforschung befasste Einrichtungen"/Singaturgruppe "WV"
Diese kleine, noch im Aufbau begriffene Abteilung enthält Archivalien im Umfang von gut 5 lfd. Metern und repräsentiert das Archivgut von Einrichtungen, deren Hauptzweck nicht die Polar- und Meeresforschung gewesen ist, die aber einen wichtigen Beitrag dazu geleistet haben. Dazu gehört z. B. die Zentralstelle für Schiffs-und Maschinentechnik der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Nord (AE 1), die Reederei Martini (AE 2) und die Fa. Schacht & Westericht (AE 3), die im Zusammenhang mit dem Bau des Forschungsschiffes „Polarstern“ gearbeitet haben. Außerdem zählt dazu auch die Ausgründung aus dem AWI mit der Bezeichnung "Training and Education Centre Hydography at AWI" (AWITECH).
Archivabteilung "Vor- und Nachlässe"/Signaturgruppe "NL"
Diese Abteilung beinhaltet mehr als 65 Nachlässe bzw. Nachlasssplitter von Polar- und Meeresforschern im Umfang von rund 49 lfd. Metern. Darunter befinden sich nicht nur die Nachlässe von Polarforschern aus der Frühphase der Deutschen Polarforschung wie etwa von Alfred Wegener (NL 2), Johannes Georgi (NL 3), Fritz Loewe (NL 4), Hermann Jughenn (NL 7), Bernhard Brockamp (NL 12) und Carl Koldewey (NL 17), sondern auch die Vor- und Nachlässe von AWI-Direktoren wie etwa von Gotthilf Hempel (NL 1) und wichtigen Institutsbeschäftigten sowie von Wissenschaftsmanagern und Konstrukteuren von Polartechnik.
Abteilung "Andere Sammlungen"/Signaturgruppe "S"
Dieser Bereich hat einen Umfang von gut 5 laufenden Metern. Er enthält u. a. eine kleine Sammlung zur Deutschen Antarktisexpedition unter der Leitung von Alfred Ritscher von 1938 bis 1939 (S 1) und eine Sammlung zur Polarphilatelie, die sowohl einzelne Sonderbriefmarken als auch ca. 21 Alben mit Briefmarken aus den unterschiedlichsten Ländern mit Motiven aus der Polar- und Meeresforschung des 19., 20. und 21. Jahrhunderts umfasst (S 2). Weitere Beispiele für den Inhalt dieser Abteilung sind die Fotosammlung mit einzelnen Aufnahmen und kleinen Fotobeständen zur Polar- und Meeresforschung, die sich auf die unterschiedlichsten Aspekte dieses Forschungsfeldes beziehen (z. B. auf die erste und zweite deutsche Grönlandexpedition oder Alfred Wegeners Grönland-Expedition 1930/31) (S 4) und eine Sammlung mit ca. 80 Dokumentarfilmen in verschiedenen Formaten und auf unterschiedlichen Medien über Expeditionen der deutschen Polar- und Meeresforschung, über die Arbeit des AWI und anderer wissenschaftlicher Einrichtungen im Land Bremen, die sich mit Polar- und Meeresforschung beschäftigen, sowie über die verschiedenen Forschungsplattformen des Instituts (S 5). Darüber hinaus enthält dieser Bereich eine kleine Sammlung zur Ersten Deutschen Südpolarexpedition unter der Leitung von Erich von Drygalski von 1901 bis 1903, die im wesentlichen aus zwei Akten und 2 Alben mit ca. 300 Fotos besteht (S 8).