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"Dass Technologie und Technik sozial geformt sind, ist kaum strittig. Ausgangspunkt des Artikels ist die Frage, wie man sich solche Formung vorstellen kann, wenn man es nicht mit dem überschaubaren sozialen Raum eines Labors oder einer Entwicklungsgruppe zu tun hat, sondern mit Prozessen, an denen eine sehr große Zahl von Akteuren beteiligt ist, die zudem auf unterschiedlichen Ebenen und in unterschiedlichen gesellschaftlichen Sphären (Politik, Wissenschaft, Wirtschaft etc.) agieren. Da das Walten einer "subsystemischen Eigenlogik" schon aus diesem Grund als Erklärung wegfällt, stellt sich die Frage nach Bedingungen und Formen der Koordination derartigen verteilten Handelns, womit man sich unversehens mit einem soziologischen Grundproblem konfrontiert sieht. Anknüpfend an Arbeiten aus dem Einzugsbereich des akteurzentrierten Institutionalismus und an Untersuchungen zur Bedeutung von Erwartungen für die Dynamik von Technologieentwicklung wird eine Konzeption entwickelt, die Technologieentwicklung als Institutionalisierungsprozess fasst. Die Tragfähigkeit dieser Konzeption wird am empirischen Beispiel der Entstehung und Entwicklung des Gebiets der Mikrosystemtechnologie in den 1990er Jahren erläutert."
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