Von
Höltken, Thomas
Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, DE
Dissertation von Thomas Höltken (2001): "Die Grabungen im Elsbachtal (Kreis Neuss) bilden von den geologischen Gegebenheiten eine Ausnahme der zahlreichen archäologischen Aktivitäten im rheinischen Braunkohlenrevier. Generell ist die archäo- logische Erwartungshaltung in einer Tallage negativ, da lediglich verlagerte Funde und keine Befunde in situ erwartet werden. Dieses Bild wurde durch die Grabungen im Elsbachtal jedoch widerlegt. Das Projekt- ziel liegt in der Rekonstruktion der holozänen Reliefgenese des Elsbachtals und einer archäologischen Übersicht durch alle Epochen. Zu dem archäologischen Projekt wurden geologische, dendrochrono- logische, zoologische und archäobotanische Nachbardisziplinen herangezogen. Eine Reihe Grabungen, Bergungen und Prospektionen enthielten mittelalterliches und neuzeitliches Fundmaterial, welches in die Bearbeitung eingegangen ist. Mit der Vorlage der mittelalterlichen Keramik ist eine weitere Facette der archäologischen Untersuchungen des Elsbachtals beleuchtet. Der Fundstoff Keramik, der in römischer und mittelalterlicher Zeit gewöhnlich in abschreckend großen Mengen aus Grabungen gewonnen wird, bildet ein unverzichtbares Mittel zur Datierung der Grabungsbefunde. Das Primärziel liegt dementsprechend in der möglichst präzisen Einordnung des Fundstoffs. Darüber hinaus läßt diese Fundgruppe aber auch auf unterschiedliche kulturhistorische Aspekte wie Tischsitten, keramische Ensembles, Kaufgewohnheiten, Wirtschaftsweise und soziale Stellung der Bewohner des Elsbachtals rückschließen."
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