Von
Dissertation von Cornelia Matz (2001). "Die Darstellung der Organisationen von Künstlerinnen, die sich in Deutschland zur Vertretung der Berufsinteressen von kunst- und kunstgewerblich tätigen Frauen zwischen 1867 und 1933 gegründet haben, leistet einen Überblick über die wirtschaftlichen, kunst- und frauenpolitischen sowie kulturellen Aktivitäten der verschiedenen Korporationen. Dies geschieht einerseits anhand von regionalen Fallbeispielen (wie dem 'Künstlerinnenverein München' (gegr. 1882)) und andererseits anhand der drei Verbände: der konservative 'Bund deutscher und österreichischer Künstlerinnenvereine' (gegr. 1908), der fortschrittlichere 'Frauenkunstverband' (gegr. 1913) und die 'GEDOK' (Gemeinschaft Deutscher und Österreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen, gegr. 1926/27). Unter den verantwortlichen Mitgliedern werden hervorgehoben: Eugenie Kaufmann, Dora Horn-Zippelius, Käthe Kollwitz, Rosa Schapire, Ida Dehmel und Elsa Bruckmann.
Die Berufsorganisationen sind drei Zeitabschnitten zuzuordnen: Die frühen Gründungen auf lokaler Ebene entstanden vor dem Hintergrund der Frauenbildungs- und Frauenerwerbsbewegung. In Verbindung mit höfischen und großbürgerlichen Kreisen ergriffen diese Selbsthilfemaßnahmen, um die wirtschaftliche Lage, die berufliche Ausbildung und vor allem die gesellschaftliche Anerkennung des Künstlerinnenberufes zu verbessern. Mit zunehmender künstlerischer Konkurrenz und ökonomischer Bedrängnis trat in den Jahren vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges die Interessenvertretung gegenüber staatlichen Institutionen und Berufskollegen in den Vordergrund. Diskutiert wurde die gleichberechtigte Teilhabe am Ausbildungs- und Ausstellungsbetrieb. Die meisten Vereine standen in Kontakt zu den Frauenklubs. In einer dritten Phase agierten Neugründungen ab 1924 verstärkt als Kontaktbörsen und widmeten sich über die verschiedenen Kunstsparten hinweg dem Management weiblicher Kunst und Kultur."
Veröffentlicht durch
Technische Bereitstellung
Sprache
Land