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"Die Papier, Pappe und Kunststoffe verarbeitende Industrie bildet zusammen mit der Papiererzeugung und der Druck-Industrie einen der drei Teilbereiche der Papierwirtschaft. Der Anteil der Papierverarbeitung am Gesamtumsatz der Papierwirtschaft liegt seit vielen Jahrzehnten durchgehend an zweiter Stelle hinter der Druckindustrie und vor der Zellstoff und Papier erzeugenden Industrie.
Seit Ende des 14. Jahrhunderts war die Papier- und Pappeverarbeitung in Deutschland ausschließlich eine Angelegenheit des zunftgebundenen Handwerks. Ende des 18. Jahrhunderts gingen Teilbereiche zur manufakturellen Produktionsform über. Sie gehörten im Übergang zum Fabrikzeitalter des 19. Jahrhunderts zu den begründenden Sparten der Papier und Pappe verarbeitenden Industrie. Ab der zweiten Hälfte der 1850er Jahre entwickelte sich die spartenübergreifende Papierwarenindustrie. Damit verbunden war die Bildung einer definitorische Mehrdeutigkeit, die vor allem eine übersichtliche, klar gegliederte Darstellung der Branche nachhaltig erschwerte. Einige Bereiche (u.a. Tapeten, Buntpapiere) blieben weiterhin branchengebundene Wirtschaftszweige und wurden – insbesondere mit ihrem kulturgeschichtlichen Hintergrund - in der Literatur ausgiebig gewürdigt. Andere Bereiche wurden neu begründet (u.a. Papiergarn, Zigarettenpapier, Tragetaschen). Sie wurden trotz (wegen?) ihres massenphänomenalen Auftritts öffentlich jedoch kaum zur Kenntnis genommen..."
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