"Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert seit Mai 2007 ein exemplarisches Projekt zur Erschließung historischer Vorlesungsverzeichnisse. Die Universität Leipzig war zwischen 1815 und 1914 zeitweise die größte deutsche Alma Mater und eignet sich paradigmatisch für die Erweiterung der Universitäts- und Wissenschaftsgeschichtsschreibung durch die Einbeziehung dieser seriellen Quellen.
Im Projekt wurden die Vorlesungsverzeichnisse der Universität Leipzig für diesen Zeitraum dokumentenbasiert erfasst. Daneben wurde ein vollständiger Personalkatalog für den fokalen Zeitraum erstellt, der nicht nur die Professoren, sondern alle Lehrenden bis hin zu Assistenzärzten, Hilfslehrern und Stallmeistern erfasst.
Bis zum Abschluss des Projekts im Mai 2009 werden weitere Suchmöglichkeiten angeboten. Damit wird ein Instrument zur Erforschung der Geschichte einzelner Fächer an der Universität Leipzig und zum Profil der Leipziger akademischen Lehre im 19. Jahrhundert zur Verfügung gestellt. Der Prozess der fachwissenschaftlichen Spezialisierung und Professionalisierung, der damals an deutschen Universitäten insgesamt zu beobachten ist, lässt sich dadurch erstmals in repräsentativer Übersicht erfassen. Die entwickelte Software kann auf andere Universitäten und Zeiträume angewendet werden."
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