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Dissertation von Uta Haug (1998). "Der Kölnische Kunstverein wurde 1839 gegründet. In seiner langjährigen Geschichte entwickelte sich der Verein zu einer der wichtigsten Kölner und national anerkannten Kunstinstitutionen. Die Jahre von 1933 bis 1945 brachten für den Kölnischen Kunstverein einschneidende Veränderungen. Bei den Vorbereitungen zum 150jährigen Jubiläum des Vereins, 1989, fand sich bisher verloren geglaubtes Quellenmaterial aus der Zeit des Nationalsozialismus. Dies war der Anlaß diese und zahlreiche weitere neuentdeckte Dokumente dieses Zeitraumes in der Dissertation zu einem umfassenden Archiv zusammenzustellen. Ausgehend hiervon und unter Bezug auf die für Köln nur spärlich vorhandene Sekundärliteratur zur Kultur während des Nationalsozialismus wird damit zum ersten Mal eine möglichst umfassende Rekonstruktion der Ereignisse im Kölnischen Kunstverein von 1933 bis 1945 vorgenommen. Der Ablauf und die Veränderung interner Strukturen offenbaren zahlreiche externe Einflussnahmen verschiedenster Einrichtungen auf die Geschicke des Vereins. Besonders bei der Vereinssatzung und im Ausstellungsbereich wurde der Kunstverein zu Konzessionen gezwungen. Die vorgeschriebenen Neugestaltungen der Satzung demonstrieren dauerhaft die staatliche Bevormundung. Mehrere Änderungen waren nötig, um erst 1942 eine endgültige Fassung zu erhalten. Die über 700 Ausstellungen, die von 1933 bis 1944 im Kunstverein ausgerichtet wurden, organisierte der Kunstverein selber. Viele veranstalteten auch andere Einrichtungen, z.B. von der Stadt, dem Gau, dem Reich oder von der Partei oder parteinahen Organisationen. Damit wurden unterschiedliche politische und kulturpolitische Vorstellungen in den Verein hineingetragen, auf die er mit seinem eigenen Ausstellungsprogramm reagierte. Trotz zahlreicher Beeinflussungen gelang es dem Kölnischen Kunstverein eine eigene Kunstpolitik zu betreiben. [...]"
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