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"In der Überwindung von Diktaturen und im Aufbau von Zivilgesellschaften haben viele europäische Staaten eine gemeinsame Vergangenheit – allen nationalen Unterschieden zum Trotz. Sich dieser gemeinsamen Erfahrung bewusst zu werden, ist für das Zusammenwachsen Europas von herausragender Bedeutung. Das Graduiertenkolleg leistet hierzu einen wichtigen Beitrag, indem es auf die Erforschung der „Pfadabhängigkeit“, also der Analogien und Unterschiede dieser Transformationsprozesse im West-Ost-Vergleich zielt.
Der Fokus liegt dabei auf den Diktaturerfahrungen, die eine zentrale Rolle bei der Überwindung von Diktaturen und der Errichtung ziviler Gesellschaften spielen: zum einen als Erfahrungswandel, der zu Veränderungen und Brüchen bereits während der Diktatur führen kann, zum anderen als Erfahrungsdeutung, die sich auf die Demokratisierung auswirkt, und schließlich als Weitergabe von Erfahrung in Form von Erinnerungen. Die Einzelprojekte des Graduiertenkollegs untersuchen die Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur in der Bundesrepublik Deutschland, der DDR und Österreich sowie in Ungarn und mit den kommunistischen Diktaturen in Lettland, Tschechien, Slowakei und Rumänien. Das Spektrum reicht dabei von der Erinnerungskultur über den demokratischen Staatsaufbau bis zur strafrechtlichen Aufarbeitung. So lassen sich Erkenntnisse über ein europäisches Gegenwartsverständnis gewinnen und überdies europäische Zukunftsperspektiven entwerfen." Das Graduiertenkolleg findet in Kooperation mit der Heinrich-Böll-Stiftung statt.
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